Projekt von
Ella Esslinger und Fabienne Girsberger
Begleitung
Arno Brandlhuber, Philip Ursprung
Renovierung der vierten Erweiterung für das Kunsthaus Zürich: Im Oktober 2021 wird am Zürcher Heimplatz der vierte Erweiterungsbau des Kunsthaus Zürich eröffnet. Im Moment, dem zwanzig Jahre Planung vorausgehen, fällt das Gebäude aus der Zeit: Ein luxuriöser Betontresor für Privatsammlungen, der keine Bezüge zur unmittelbaren Umgebung aufweist, das gesamte Grundstück versiegelt und weder in seiner Erscheinung noch in seiner Bespielung zur Teilhabe einlädt. Der repetitive Kalksteinvorhang, der die Baumasse umhüllt, verstärkt den Monumentalcharakter ihrer Grösse, ein kostspieliger Ausdruck bestehender Machtverhältnisse.
Das physische und ideologische Material wird in einem weiten Zeitbegriff betrachtet. Anhand der Baugrube lassen sich 20.000 Jahre Stadtgeschichte ablesen, die Moräne des Linth-Gletschers bildet ihren Boden. Die bauliche Entwicklung zeichnet sich über die folgenden Jahrhunderte durch Radierung aus, jede Schicht versiegelt rücksichtslos die vorangegangenen. Je tiefer die Auseinandersetzung mit dem Ort, desto mehr liest sich seine jüngere Geschichte als chronisches städtebauliches Scheitern.