
Der Gebäudesektor ist ein intensiver Verbraucher von Ressourcen und erzeugt weltweit 40% der Emissionen, 70% davon während der Herstellung hochwertiger und langlebiger Materialien. Das macht den Gebäudebestand zum wertvollsten Materiallager des Landes. Urban Mining nutzt diesen Ansatz, indem es Ressourcen im Bestand erfasst und wieder nutzbar macht. In der gegenwärtigen Baupraxis werden jährlich zwischen 3.000 und 4.000 Abbruchbewilligungen erteilt, wobei ein signifikanter Anteil dieser Abbrüche ein beträchtliches Potenzial für die Gewinnung von Bauteilen und die Wiederverwendung aufweist. Es galt, ein Projekt mit möglichst hohem Anteil an wiederverwendeten Bauteilen in der Tragstruktur zu entwerfen. Der Entwurf berücksichtigt das Prinzip des «Design for Disassembly». Für die Treibhausgasbilanz bei der Erstellung des Tragwerks wird gegenüber einem konventionellen Neubauwert eine Einsparung von gut 75% des CO2 ermittelt. Das Tragwerk besteht aus einem Skelettbau, der aus wiederverwendeten Stahlbetonelementen errichtet wird. In diesem Neubau werden ca. 80% der tragenden Elemente als Bauteile aus rückgebauten Gebäuden wiederverwendet.